Melanozytenstammzellen verlieren ihre “Stammheit” durch DNA-Schädigung!

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Autor: Fee
Graue Haare können atraktiver machen, zumindest wird das immer wieder behauptet. Ein Mechanismus, basierend auf der akkumulierten Schädigung der DNA, wurde nun beschrieben.
Normalerweise ergrauen Mäuse im Alter von 1-1,5 Jahren, wenn sie ca. 60% ihres Lebens hinter sich haben. Damit sind sie uns Menschen vergleichbar, wobei es auch dort gewaltige Unterschiede gibt.

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(hier ein sympathisches Beispiel grauer Haare: Kofi Annan, Bild: Wikipedia)
Um diesem Ergrauen auf die Spur zu kommen wurden Labormäuse nun mit erheblichen Strahlendosen bedacht, was zu einer sehr viel früheren Ergrauung der Nager führt, beginnend mit weinigen Wochen. An diesem Modell ist es den Forschern dann gelungen den zugrundeliegenden Mechanismus zu entschlüsseln. Aber erst noch etwas zur Theorie. In den Haarfollikeln befinden sich sogenannte Melanozytenstammzellen, die sich normalerweise einmal Teilen, wobei eine Tochterzelle sich selbst ersetzt und die zweite eine Melanozyte bildet, also eine Zelle, die für die Pigmentbildung der Haar verantwortlich ist.
Bisher wurde jedoch davon ausgegangen, dass Stammzellen, wenn sie beschädigt sind, sterben oder ihre Teilung einstellen, doch bei den Melanozytenstammzellen ist dies nicht der Fall. Die akkumulierte DNA-Schädigung bewirkt eine endgültige Differenzierung zu Melanozyten, was natürlich den Nachschub, ausgehend von den Stammzellen unterbindet. Ist diese letzte Melanozyte dann am Ende, können keine Pigmente mehr gebildet werden und die Haare bleiben ohne Farbstoff zurück und ergrauen.
Das ergibt ein völlig neues Bild vom Verhalten von Stammzellen und könnte neue Aufschlüsse für Verfahren liefern, bei denen eine Depletion derselben angestrebt wird.

Inomata, K., Aoto, T., Binh, N., Okamoto, N., Tanimura, S., Wakayama, T., Iseki, S., Hara, E., Masunaga, T., & Shimizu, H. (2009). Genotoxic Stress Abrogates Renewal of Melanocyte Stem Cells by Triggering Their Differentiation Cell, 137 (6), 1088-1099 DOI: 10.1016/j.cell.2009.03.037

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Kategorie: Wissenschaftsnews

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