Frühgeburten werden durch MicroRNAs vermittelt
Felix Bohne | Nov 17, 2010 | Kommentare 1

Frühchen Bild: Wikipedia
Von einer Frühgeburt spricht man beim Menschen, wenn es vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Einleitung der Geburtswehen oder zum Blasensprung kommt, und das Kind geboren oder per Schnittentbindung (Kaiserschnitt) entbunden werden muss. Durch ständige Verbesserungen in der technischen Ausstattung und der methodischen Möglichkeiten von Perinatalzentren und auf Frühchen spezialisierte Kinderärzte haben heute extreme Frühchen Überlebenschancen und können sich oft nach einem intensivmedizinischen Start ganz normal weiter entwickeln. Doch dies ist auch ein ethisches Problem, denn sollte nicht immer alles erlaubt sein, was machbar ist! Doch wer soll da die Grenzen ziehen.
Was die Gründe der frühzeitigen Einleitung der Wehen oder des Blasensprungs anging, stand man bisher ziemlich im Dunkeln. Es war zwar bekannt, dass die Hormone Progesteron und Oxitozin beteiligt sind, doch der Auslöser und die daran beteiligten Prozesse waren weitgehend unbekannt.Einerseits scheint das Surfactant Proetein SP-A, dass die Lungenreifung des Embryos vermittelt beteiligt zu sein, also ein Signal, dass vom Reifegrad des Kindes abhängt und von diesem ausgeht.
Neueste Forschungen an Mäusen, zeigten nun, dass desweiteren ein System aus MicroRNAs auf molekularer Ebene regulatorisch aktiv ist. MikroRNAs (miRNA) sind ca. 20 Basen lange RNA Fragmente, die nicht proteinkodierend sind, durch ihre spezifische Sequenz aber sowohl aktivierend als auch inhibierend auf das entsprechende mRNA Molekül wirken können. Dies führt also zur Steigerung oder Verhinderung der Genexpression, unabhängig von der vorhandenen Menge an TemplateRNA. Die miRNAs der Familiee der miR-200 wurden in diesem Zusammenhang entdeckt. Diese interagieren wiederum mit zwei Proteinen, ZEB1 und ZEB2, die in der Uteruswand auf Progesteron reagieren. Da Progesteron während der Schwangerschaft vorhanden ist sind die ZEB Proteine aktiv und inhibieren andereGene, die für Proteine kodieren, die an Muskelkontraktionen und Wehenregulation sind, wie zum Beispiel der Oxytozinrezeptor und Connexin-43. Ausserdem unterdrückt ZEB1 selbst die Expression der miR-200 Moleküle.
Damit wurden neue Schlüsselrollen der kausalen Faktoren der Frühgeburt aufgeklärt, die eines Tages vielleicht eine gezieltere Behandlung dieses Problems erlauben.
Renthal, N., Chen, C., Williams, K., Gerard, R., Prange-Kiel, J., & Mendelson, C. (2010). miR-200 family and targets, ZEB1 and ZEB2, modulate uterine quiescence and contractility during pregnancy and labor Proceedings of the National Academy of Sciences DOI: 10.1073/pnas.1008301107
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Kommentare (1)
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Ich möchte hier erwänen das jeder der ein baby hatt mal unter http://www.fruehchenforum.com oder unter http://www.fruehchen-info.at reinschauen soll dort kann man echt gute tipps und viel wissenswertes entnehmen.
LG
Silvia
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