Treffen der schlauen Kinder
uli Brandt-Bohne | Mrz 20, 2010 | Kommentare 0
In der brain awarness week gab es schon 3 Artikel, in denen die Meinung von Kindergartenkindern zum Thema Gehirn gesammelt und ihre Bilder ausgestellt wurden. In Zusammenarbeit mit Martina und Lilo konnten diese Unterhaltungen am Kindergarten der Deutschen Schule in Barcelona stattfinden. Die Kleinen haben mit so viel Begeisterung auf dieses sehr komplexe Thema reagiert, dass wir ein Treffen ermöglichten.
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Gruppenfoto mit Martina, Lilo, Uli und den 3-6 jährigen Kindern des deutschen Kindergartens Barcelona
Ich durfte also die Kleinen schlauen Menschen im Alter von 3-6 Jahren persönlich kennen lernen und ihre Bilder bewundern. Sie waren auf einer Staffelei vor ihrem Gruppenraum ausgestellt, so dass auch die anderen Kindergartengruppen ihre Werke sehen konnten. Mit dem Finger zeigten die darauf und erklärten mir dass die roten Linien Blut sind.
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ausgestellte Zeichnungen der Kinder
Sie erklärten weiter, dass `das Gehirn nämlich wichtig zum Denken ist´und `wenn man eine Idee hat, dann ist sie da oben drin´und sie zeigten dabei auf ihren Kopf.
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da ist mein Gehirn drin... Kinder im Alter von 3-4 Jahren
Paula und Claudia machte sich sofort daran diesen Gedanken bildlich festzuhalten.
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Zeichnung von Claudia und Paula, 5 Jahre alt
Dank dem Einverständnis der Eltern konnten wir ein paar Experimente durchführen und den Tag fotografisch dokumentieren.
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Gehirn versus kein Gehirn
Eine der Übungen beinhaltete Dinge mit und ohne Gehirn zu finden und in einen Kreis zu legen. Diese Aufgabe meisterten selbst die 3 jährigen mit einer beachtlichen Leichtigkeit.
Gemeinsam analysierten wir die Fundstücke. `Der Bär brummt und kann sich bewegen, darum hat er ein Gehirn´sagten sie. Bei der Puppe mit der wirren Frisur waren wir uns nicht ganz einig wo ihr Sinn für Ästhetik geblieben war, schlossen aber dass sie sich in einer experimentellen etwas alternativen Phase befindet und auf jeden Fall ein Gehirn hat. Im Korb fand ich trotz langem Suchen kein Gehirn, ebensowenig wie in der Tasche, bis die Kinder mich aufklärten, dass diese `Dinge´ja auch gar kein Gehirn haben. Also hörte ich auf zu suchen und machte mich and den Säbelzahntiger. Der hat ein Gehirn und alle fauchten sie im Säbelzahntigermodus und zeigten die Krallen. Sie wussten alle, dass ein Kamm kein Gehirn hat, denn`der ist zwar gut zum kämmen, aber sonst kann der nicht viel´. Auch das Plastiknashorn muss ein Gehirn haben, denn `das tut sich weh´wenn es von der wackeligen Konstruktion fällt, auf der es zusammen mit der 3-Beinigen Giraffe balancierte. Rums, und schon lag es auf dem Boden und der kleine 3-jährige hob es schnell wieder auf um es zu trösten.
Bei den Pflanzen waren sich die Kleinen nicht ganz sicher, denn die wachsen ja, können blühen und duften. Wir einigten uns aber darauf, dass sie kein Gehirn haben, im Gegensatz zu einem Elefanten, einer Giraffe, Fliege oder der famosen Ratte, von der einige Kinder zuvor schon berichtet hatten. Auch Barbies Freund Kent muss ein Gehirn haben um all seine Muskeln zu steuern, möglicherweise ist es ja kleiner? Dies ist ein Diskussionspunkt der offen blieb… Einstimmig beschlossen wir aber dass die Grösse des Gehirns auch wichtig sein muss, denn je intelligenter, desto grösser ist das Gehirn, so die Faustregel. Dabei darf die Relation zwischen Gehirngrösse und Körpervolumen natürlich nicht ausser Acht gelassen werden, sonst wäre ein Elefant mit einem Gehirn von mehreren Kilogramm ja wesentlich schlauer als wir.
Wir schauten uns gemeinsam das Modell des Gehirns an, dass Martina und Lilo vom Biolehrer der benachbarten Schule ausgeliehen hatten.
Dieses `echte Gehirn´, wenn auch aus Kunststoff, beeindruckte die Kinder sehr. Ich hätte gedacht, dass sie es langweilig finden, viel zu kompliziert. Stattdessen setzten sie sich allesamt schnell über das anfängliche `iiii das sieht ja eklig aus´hinweg und beäugten es voller Begeisterung.
Das eine Modell zeigte einen halben Kopf ohne Haut und so konnte man die Blutgefässe und die Schädeldecke sehen, während auf der anderen Seite das Gehirn im Saggitalschnitt vor einem lag. Jene Kinder, die in ihren Zeichnungen vorher schon Blutgefässe eingefügt hatten erklärten nun den anderen wo die liegen müssen und dass Blut im Gehirn ganz wichtig ist. Alle Folgebilder waren dann immer mit Blutgefässen geschmückt.
Hier verfolgten die Kinder mit den Fingern die unterschiedlichen Strukturen und fragten sich warum die so komisch aussehen, was das denn ist und meinten damit das Rückenmark.
Wir nahmen noch ein zweites Modell zur Hilfe, das nur ein Gehirn darstellte, dafür ein Ganzes Gehirn dass man ebenfalls aufklappen konnte. Wir erkannten wieder die gleichen Strukturen wie im ersten Modell, doch nun konnten wir uns ein Gehirn auch von aussen anschauen.
Mit den Händen fuhren sie über die Oberfläche und analysierten die vielen Faltungen des Cortex. Ob alle Gehirne so aussehen wollten sie unter anderem wissen. `Nein´gab ich zur Antwort, die Gehirne der unterschiedlichen Tiere unterscheiden sich sehr. Vor alle die Faltung ist nur bei höheren Tieren so ausgeprägt. Sie waren begeistert zu erfahren dass der Cortex einer Maus ganz glatt ist und überhaupt keine Falten hat, ganz im Gegensatz zum Menschlichen Gehirn. Würde man das Gehirn `auffalten´zo würde man sehen wie riesig die Oberfläche ist, und je grösser die Oberfläche, desto mehr Information kann auch gespeichert werden.
Wir und unser Gehirn, mehr gibts morgen… danke an alle Beteiligten, vor allem die Kinder, an Lilo und Martina und die Eltern für ihre Unterstützung!
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Kategorie: Featured • Wissenschaft für Kinder
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