Psychologe und Journalist
uli Brandt-Bohne | Mai 15, 2012 | Kommentare 1
Sebastian Bartoschek ist freier Psychologe und Journalist. Er arbeiten ebenfalls als Dozent und bloggt über verschiedene Themen.
Der Weg zur Wissenschaft
`Ich bin Migrantenkind einer alleinerziehenden polnischen Zuwanderin, aufgewachsen in einem Problemstadtteil im Ruhrgebiet´, beginnt er seine Ausführungen. Studieren wollte er immer, auch weil das bisher keinem in seiner engeren Familie vergönnt war. Nach einem ziemlich guten Abi, wollte er dies entsprechend nutzen und, obwohl er eigentlich immer Jurist werden wollte, begann er doch das Psychologiestudium in Bochum. Er hat es ab dem ersten Tag geliebt und nie bereut.
Wo bist Du jetzt?
`Mein Weg als Psychologe ist eine seltsame Sache´, erklärt Sebastian. Eigentlich wollte er in den Bereich des Profiling gehen, oder wie die Wissenschaftler in `Akte X´tätig sein. Beides konnte er schwer bis gar nicht in Deutschland realisieren. Zudem hat ihn die `Wahrnehmung´ früh fasziniert, eine Thematik, welche er in seiner Diplomarbeit vertiefte. Er hatte schliesslich vor in den Bereich Personalentwicklung zu gelangen, doch auch das überzeugte ihn nicht. Er schuf sich stattdessen selbst sein kleines Akte-X-Reich: Er arbeitet in der Jugendhilfe, mit einem Schwerpunkt auf Diagnostik und schreibt für verschiedene Medien. Als Forscher beschäftige er sich mit Verschwörungstheorien (worüber er auch seine Dissertation schreibt) Parawissenschaften, Transliminalität und ähnlichen Konstrukten.
Wissenschaftliche Errungenschaften
`Naja, ich bin ziemlich stolz darauf, die erste umfassende empirische Erhebung zum Thema Verschwörungstheorien im deutschen Sprachraum gemacht zu haben´, sagt er. Noch sei er aber weit von einer wirklich großen wissenschaftlichen Entdeckung entfernt, was ihn nicht stört, da er ja sonst irgendwie schon am Ende wäre, so Bartoschek.
Errungenschaften
Ihn fasziniert `die Erkenntnis, dass es nicht die eine, objektive, inter-subjektive Wirklichkeit gibt´, sagt Bartoschek. Zu dieser Erkenntnis seien mehrere wissenschaftlichen Disziplinen, wie die Philosophie, die Physik, die Psychologie und andere gekommen. `Wie tiefgreifend diese Erkenntnis ist, kann man nur daran erahnen, wie massiv immer noch der Widerstand gegen sie ist´, erklärt er und fügt hinzu: `Ernstgenommen, und im Bewußtsein der Menschen verankert, würde diese Einsicht zum Ende unsäglichen Leids und gegenseitiger Gewalt führen´.
grösste WissenschaftlerIn aller Zeiten
Als grossen Wissenschaftler nennt er den Erfinder, Physiker und Elektroingenieur Nikola Tesla. Dieser Mann leistete einen wichtigen Beitrag im Bereich der Elektrotechnik und elektrischen Energietechnik. Nach ihm ist die physikalische Einheit der magnetischen Flussdichte, das Tesla benannt.
Was sollte an der Wissenschaft anders sein
`Wissenschaft finanziert sich zu einem großen Teil direkt oder mittelbar durch die Massen´, beginnt Bartoschek. Dennoch würden zu wenige Wissenschaftler ihre Ergebnisse auch massenkompatibel vorstellen. `Science Slams sind dafür eine gute Sache´, findet er, denn `sowas in die Richtung sollte selbstverständlicher sein´. Seiner Meinung nach gehören Elfenbeintürme abgerissen. Er kritisiert, dass es nicht mehr Möglichkeiten für freie Wissenschaftler gibt, an Forschungsgelder zu kommen. `Auch für abseitige, aber spannende Forschung – wie Parapsychologie´, sollte es für Sebastian Gelder geben.
Grösstes Manko der Wissenschaft
Der größte Fehler einzelner Wissenschaftler sei ihre Arroganz gegenüber Laien, dabei hätten gerade die oft den klaresten, unvoreingenommenen Blick auf die Welt.
Das größte Manko der Wissenschaft als Gesamtes ist seines Erachtens, dass oft verpaßt wird zu zeigen, wie wunderbar und ästhetisch die Welt wird, wenn wir sie durch die Augen des Wissenschaftlers sehen. `Mich bewegt Wissenschaft emotional und das ist bei fast allen Wissenschaftlern so, die ich kenne´, fasst er seine Erfahrungen zusammen. Gerade diese Emotionalität würde aber oft systematisch aus der Wissenschaft gefiltert und das finde er nicht sinnvoll.
Mehr Information zu Sebastian-Bartoschek, seiner Arbeit und seinem blog gibt es auf seiner Homepage.
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