Biofilmentwicklerin

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Die promovierte Biologin Jessica Gilgenbach-Blume ist begeisterte Naturwissenschaftlerin, die nun start up Leiterin bei nolax ist.

 

 

 

Wie bist Du zur Wissenschaft gekommen?

Sie hatte in der 9. Klasse eine Bio-AG, in der sie das Verhalten von Mäusen untersuchte. Die Fragestellungen dabei waren: wieso sich Mäuse in ihren dunklen Wohngängen so gut zurecht finden. Es sollten Experimente durchgeführt werden, um diese Fragestellung zu veranschaulichen oder zu beantworten. Jessica fand die Experimente eher lustig als wissenschaftlich wertvoll. Sie mussten viele der Mäuse immer wieder einfangen, was nicht immer klappte. `Würde mich nicht wundern, wenn heute noch Nachkommen von unseren Mäusen auf dem Schulgelände leben´, sagt sie lachend. Die Systematik hat ihr aber Spass gemacht und erschien ihr sehr eingängig. Erst die Fragestellung/Hypothese aufstellen, dann eine Methode entwickeln, die Methode der Wahl durchführen und zuletzt die abschliessende Interpretation und Diskussion der gesammelten Daten.
Es folgte der 10. Klasse-Biologieunterricht mit den Themen Genetik und Proteinbiosynthese. `Wie cool ist das denn, das die Kombination aus 4 Basen und dann 20 Aminosäuren darüber entscheidet, ob ich nun ein Mensch oder eine Maus werde?´sagt Jessica! Seit dem Moment wollte sie mehr wissen und Biologie studieren…

Bist Du dort gelandet wo Du Dich anfangs gesehen hast?

`Nicht ganz´, beginnt die Biologin. Nach den Mäusestudien wollte sie Verhaltensbiologin für Wildtiere in afrikanischen oder amerikanischen Nationalparks werden, fand dann aber die Fachgebiete Genetik, Immunologie, Neurobiologie und Biochemie doch spannender.
Inzwischen ist sie in der industriellen Forschung und entwickelt zusammen mit Kollegen ein Biomaterial für die chronische Wundbehandlung beim Menschen. Die Entwicklung dieses Biomaterials ist für sie ihre bislang grösste Wissenschaftliche Errungenschaft.

Grosse Entdeckungen und Entdecker

Die Biologin ist begeistert vom Watson-Crick Modell. Es sei so simpel und faszinierend! James Watson und Francis Crick schlossen aus Vorarbeiten anderer Wissenschaftler, dass die Basenpaare A-T und G-C jeweils komplementäre Basenpaare bilden.
Beide Wissenschaftler hebt Jessica hervor. `Der eine Post-Doc, der andere noch Phd, keine wirkliche Ahnung von Chemie und trotzdem ein Modell entwickelt, was seit fast 50 Jahren gültig ist!´, sagt sie voller Bewunderung.

Fragen an die Wissenschaft

Jessica will wissen ob es für den Ausspruch `Murphy‘s Law´ und der Annahme, dass es sich auch um eigene `Sabotageakte´ des Gehirns handeln kann, tatsächlich einen Beweis gibt? Sie fragt sich, ob in diesem Falle in einer verantwortliche Gehirnregion, beispielsweise eine falsche Verknüpfung der Neuronen, vorliegt.

Entdecken und Benennen

Wenn sie etwas gerne entdecken und bennenen würde, dann das: Das Gegenteil zu `Murphy‘s law´- quasi ein Yhprum, was der umgekehrten Schreibweise von Murphy entspricht. Das Besondere an diesem Phenomen würde trivial zusammengefasst heissen: Alles, was funktionieren kann, wird auch funktionieren. `Das sollte Jessie’s law heissen! Bin halt Optimist!´, fügt sie hinzu.

Was sollte an der Wissenschaft anders sein

Gilgenbach-Blume wünscht sich einen bessereren Transfer der Forschungsergebnisse in die Anwendung, speziell bei der Entwicklung neuer Medizinprodukte oder Arzneimittel. Ausserdem mehr Zeitmanagement und klarere Projektstruktur an den Hochschulen und mehr Gelder für sinnvolle Studien. Sie fände auch weniger Cliquen sinnvoll, so dass Aussagen wie: `ah, das sind die Daten von dem, das ist bestimmt gut´, nicht mehr zutreffen und die Paper/ Poster nur deswegen angenommen werden. Sie findet auch, dass es zu wenig Unterstützung (auch finanziell) für junge und weibliche Forscher gibt.

Wie sieht für Dich die Wissenschaft der Zukunft aus?

In Zukunft sollte es für die Wissenschaftlerin mehr Transparenz und weniger Konkurrenz geben. Ihrer Meinung nach sollte die Anwendung und Umsetzbarkeit der Forschungsthemen und Ergebnisse im Vordergrund stehen. Und es sollte mehr fachübergreifend gearbeitet werden.

Das größte Manko der Wissenschaft

Sie benennt ein Wort: Die Ethik. `Dass im Namen der Wissenschaft Studien an Menschen ohne deren Aufklärung oder Zustimmung durchgeführt wurden (und vielleicht auch noch werden)´, kritisiert sie. `Die Wissenschaft soll dem Menschen nutzen, nicht der Mensch der Wissenschaft´, fügt sie hinzu.

 

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